Shopware 6 – Erlebniswelten vorgestellt – Was können die? Wozu braucht man die? Probleme? Vorteile und Nachteile.

Dieser kleine Beitrag soll die Erlebniswelten von Shopware 6 vorstellen. Es geht dabei zum einen zu erläutern was das überhaupt sind, aber auch aufzuzeigen wo diese wirklich praktisch sind und was evtl. Stolpersteine sind.

Shopware 6 Onlineshop

Was sind Erlebniswelten bei Shopware?

1. Rahmen für die eigentlichen Inhalte

Die Erlebniswelten sind in Kurzform "Rahmen für die eigentlichen Inhalte". Inhalte können Text/Bilder aber auch Produkte oder Videos sein.

Shopware 6 Erlebniswelten gestalten

Die Erlebniswelte gelten dabei für alle(!) "Varianten" bzw. Möglichkeiten von Inhalten im Frontend. Es geht somit nicht um nur Landingpages oder nur Kategorieseiten. Sondern alles vom Impressum, über eine Kategorieseite bis zur spezielen aufwändigen/einfachen Landingpage wird darüber abgedeckt.

2. Eine Welt ist für 1 oder mehrere Kategorien ( 1 zu n)

Für jeden Anwendungsfall wird eine Erlebniswelt erstellt. Eine Erlebniswelt wiederum kann für X Kategorien eingesetzt werden.

Für Shopware Neulinge: Shopware hat wie wohl jedes Shopsystem Kategorien. Diese Kategorien dienen jedoch intern für weit mehr als nur Produktkategorien. Man kann über diese auch Menüs im Fußbereich abbilden und andere Strukturen. Die Kategorien in Shopware dienen somit mehr einer Strukturierung und sind nicht zwangsweise Produkt-Kategorien.

Die Erlebniswelten wiederum sind das was der Besucher je Kategorie im Frontend sieht. Dabei dienen die Erlebniswelten als Rahmen für die Inhalten. Die Erlebniswelten definieren was für Inhalte es geben soll in dieser Erlebniswelt.

3. Erlebniswelten haben Standardinhalte die auf Kategorie-Level überschrieben werden (können)

Eine Erlebniswelt kann Standardinhalte haben. Bilder sind pflicht aber Texte optional. Das bedeutet die Container/Blöcke sind angelegt und können dann wiederum mit Inhalt befüllt werden (oder nicht).

Diese können bei der Erstellung oder nachträglich bequem gepflegt werden.

Der Clou ist, dass diese Inhalte wiederum können (müssen aber nicht) auf Kategorie-Ebene bequem überschrieben werden. Das bedeutet bei 3 Kategorien werden die Standardinhalte angezeigt, aber bei 2 werden die Bilder getauscht und bei einer nur der Text oder ähnliches.

Wie werden Erlebniswelten eingesetzt in Shopware?

Zunächst einmal sind das hier nur die regulären Einsatzwecke. Es gibt sicherlich noch andere spannende Konstruktue und Einsatzwecke.

  • normale Produktkategorie => Erlebniswelt "Produkt Kategorie" => regelt die Darstellun der Produkte
  • Produktkategorie mit z.B. Bild über Produkten und Text unter Produkten => eine andere Erleniswelt
  • reine Inhaltsseite (z.B. Impressum)> => eine Erlebniswelt die z.b. nur einen Text erfassen kann.
  • Landingpage => eine Erlebniswelt die Bild, Video, Text und spezielle Formatierungen usw. bedient

Was sind die Vorteile von Erlebniswelten

Der Vorteil von Erlebniswelten ist die Entkoppelung von regulären Kategorien und Inhalten. Dazu die Möglichkeit komplett selbst zu bestimmen wie die jeweilige Erlebniswelt aussehen soll. Die Standardinhalte, die bei Bedarf aber überschrieben werden runden das Ganze sehr genial ab.

Das ist eine unserer Meinung nach gelungene Mischung aus Zeit sparen durch mehrfache Verwendung bei gleichzeitig Individualisierungsmöglichkeit, wenn nötig.

Vorteile für sehr einfache Shops bzw. Kategorien

Das bedeutet, wenn ich einen Shop habe der komplett simpel ist, ist der Aufwand minimal. Es ist nichts aufregendes geplannt und alle Kategorien sehen ungefähr gleich aus. Dann wird einmalig eine Erlebniswelt für "Produktkategorie" erstellt. Diese regelt, dass die Produkte angezeigt werden, es einen Filter gibt und womöglich über den Produkten ein Bild und Text gibt. Damit ist das Thema wie Kategorien aussehen sollen durch bei Shopware.

Der Vorteil ist, selbst bei so einem super simplen Kategoriedesign, kann ohne Programmierung geklärt werden wie/ob ein Bild über der Kategorie sein soll. Ob der Text unter/ober der Kategorie evtl. 2 spaltig sein soll und vieles mehr. Man hat somit die komplette Freiheit es einzurichten wie man es braucht obwohl klar ist, dass man nur einen Bruchteil nutzt.

Vorteile bei gestalterisch komplexeren Kategorien

Bei komplexeren Kategorien sieht es dann direkt komplett anders aus. Bei anderen Shopsystem wie Magento 2 ist man hier limitiert. Es ist schlicht unmöglich per Admin sich einfach schnell ein Kategoriedesign zusammenzuklicken. Bei vielen anderen Shopsystem muss dann erst ein echtes Template für eine Kategorie programmiert werden. Wenn dieses nach Zeitraum X geändert werden soll muss wirklich in die Programmierung gegangen werden.

Bei Shopware kann (wenn nötig) je Kategorie eine eigene Erlebniswelt zusammengeklickt werden. Das bedeutet die Kategorie(n) wo es nötig ist, können komplett anders aufgebaut sein, als die restlichen. Dies erlaubt eine sehr große Freiheit bei der Gestaltung des Shops für User. Es gilt eben nicht "Kategorie-Design" oder "muss individuell programmiert werden".

Shopware erlaubt es von Haus aus hochgradig individuelle Kategorien je Kategorie zu erstellen. Gleichzeitig können die Templates aber auch für beliebig viele Kategorien genutzt werden, sodass man es nicht muss.

Dies erlaubt komplett andere Möglichkeiten. Dinge die davor "teure" Programmierung benötigen, brauchen nun nur Zeit. Kunden können somit komplett selbst Dinge gestalten, die davor programmiert werden mussten. Das ist natürlich super um Budget zu sparen bei gleichzeitig hochwertigerem Ergebniss und hoffentlich Resultaten.

Vorteile für exotische Anforderungen und Ideen

Die Möglichkeiten von Erlebniswelten, sind hier nur recht allgemein angekratzt. Das tolle ist, diese sind so mächtig, dass damit Dinge umgesetzt werden können, deren Problem sehr individuell sind.

Angenommen es sollen Formulare und Kategorien kombiniert werden. Oder es sollen verschiedensten aber in gewisser Weise doch einheitliche Landingpages erstellt werden.

All dies ist über Erlebniswelten möglich. Es muss "nur" geplannt und überlegt werden was für das jeweilige Problem die beste Lösung ist. Die Möglichkeiten, die diese Welten bieten sind jedoch sehr gelungen und werden sicherlich etliche Probleme einfach lösen.

Wie werden Erlebniswelten praktisch erstellt

Es kann entweder im Menü der Erlebniswelten die benötigte Welt angelegt werden und direkt einer oder mehrer Kategorien zugeordnet werden. Alternativ kann auch über die Kategorien eine neue Welt erstellt werden oder bestehende ausgewählt werden.

Wie herum es gemacht wird hängt sinnvollerweise davon ab ob man 1 Welt für mehre Kategorien erstellt. Oder ob man für eine Kategorie 1 neue oder bestehende Welt verwendet.

Weiter können Erlebniswelten bequem dupliziert werden, sodass auch dort viel Zeit bei ähnlichen Welten in der Erstellung gespart werden kann.

Wie werden die Inhalte gepflegt?

Die praktische Pflege selbst erfolgt auf Kategorie-Level im Admin. Nach Zuweisung einer Welt erscheint der Reiter "Inhalt". Dieser Reiter überschreibt die Standard-Inhalte der Erlebniswelt. Es ist aber optional diesen Reiter zu pflegen. Wenn nichts gepflegt wird werden die (evtl. vorhandenen) Standardinhalte angezeigt.

Da ist zu unterscheiden ob es eine Welt ist, die wirklich und dauerhaft nur für eine Kategorie gilt oder ob die Welt womöglich für mehrere Kategorien gilt.

Wenn die Welt nur für eine gilt, können die Inhalte auch bereits final in der Welt selbst gepflegt werden. Die Welt wird einer Kategorie zugewiesen und alle Inhalte aus der Erlebniswelt (die Standardinhalte) werden verwendet.

Wenn die Welt für mehre Kategorien gelten soll, bietet es sich an vernüftige Dummyinhalte in der Welt selbst zu pflegen. Dann ist bei der Einbindung der Welt in eine Kategorie sofort klar, was dort angedacht war.

Probleme bzw. Stolpersteine bei Shopware Erlebniswelten

vermeintliche Platzhalterbilder im Adminbereich

Das größte Problem für uns war, die Unart von Shopware 6 keine vernüftigen Fehlermeldungen zu liefern. Es wird versucht etwas zu speichern was offensichtlich korrekt ist. Shopware weigert sich es zu speichern mit Hinweis darauf, dass Inhalte fehlen. Es wird aber nicht darauf hingewiesen wo bzw. was den fehlt. In anderen Shopsystem ist es üblich, dass die problematischen Eingaben farblich hitnerlegt sind. Dies fehlt bei Shopware.

Der Kern dieses Problems war, die durchaus sinnvolle Vererbung von Inhalten einer Erlebniswelt. Wenn eine Erlebniswelt angelegt wird und es wird ein Bannerbild oben eingefügt. Dann wird dieses Bannerbild schlicht in jeder Kategorie automatisch angezeigt wo die Erlebniswelt definiert ist. Es muss aber nicht(!) Wenn es in einer Kategorie anders sein soll wird in der Kategorie das Bild einfach getauscht und dieses erscheint.

Die Erlebniswelt liefert somit nicht nur den Rahmen sondern auch die Standard Inhalte für den jeweiligen Bereich. Davon abgeleitet ergibt sich dummerweise der Zwang, dass Bilder schlicht in einer Erlebniswelt hinterlegt werden müssen. Es ist nicht möglich eine Erlebniswelt anzulegen und dort keine Bilder einzufügen. Es müssen zumindest (eigene) Platzhalter angelegt werden.

Sehr unglücklich ist, dass Shopware 6 vermeinlich Platzhalterbilder vorhält. Im Adminbereich sieht es schlicht so aus als wäre alles in Ordnung. Die Platzhalterbilder die Shopware anzeigt, dienen aber nur für den Adminbereich. Sehen hübsch aus aber haben technisch keinerlei Relevanz. Somit müssen wirklich Platzhalterbilder selbst eingefügt werden, damit ein Bild-Element gespeichert werden kann.

Wenn man z.B. 5 Elemente mit jeweils 3 Bilder hat und das nicht weiß ist, das das mehr als verwirrend.

Änderung der Erlebniswelt führt verständlicherweise zum Verlust von Daten

Wenn eine Erlebniswelt angelegt wurde mit z.B. Bild und Text über den Produkten, sind die Daten nur vorhanden solange die Erlebniswelt diese Elemente hat. Die Elemente können nachträglich verschoben werden. Wenn diese aber gelöscht und durch andere ersetzt werden, sind die Daten verständlicherweise verloren.

Daher sollte frühzeitig überlegt werden wo Daten eingetragen werden. Wenn Dinge angelegt und gepflegt werden aber später aus der Erlebniswelt rausfliegen, sind die Daten weg.

Daher idealerweise dort auch eher normal starten und Produkt-Kategorietexte nicht in eine große Anzahl an Textblöcken aufteilen, wenn dies nicht wirklich nötig ist.

Teilweise falsche Reihenfolgen bzw. unlogisch

Leider haben wir es erlebt, dass die Erlebniswelt soweit korrekt und vernüftig erstellt wurde. Jedoch machten die Inhalte im Kategoriebereich keinen Sinn. Die Reihenfolgen waren schlicht falsch. Als hätte Shopware intern irgendwelche Beziehungen durcheinandergeworfen.

Das äußerst sich darin, dass ein Bild und eine Url nicht zusammengehört obwohl es direkt untereiander war. Dort musste dann umständlich etwas eingetragen werden und geprüft welches Feld nun für welches Feld im Frontend zuständig ist. Das ist nun kein echter Nachteil, sondern schlicht ein Bug, der hoffentlich irgendwann behoben wird.

Weitere Informationen zu Shopware 6 Onlineshops finden Sie hier

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